Krüger Nationalpark

Früh morgens haben wir uns mit unserem Mietwagen und großen Erwartungen auf den Weg zum Krüger Nationalpark gemacht. Zunächst hatten wir aber einen weiten Weg vor uns, am Ende hat es ganze 7 Stunden gebraucht die knapp 500km zum Camp zurückzulegen. Die schönen endlosen Landschaften und dass wir bereits auf der Fahrt einige Paviane am Straßenrand sehen konnten, hat die Zeit aber um einiges verkürzt. Endlich am Park angekommen mussten wir noch eine ordentliche Strecke bis zum Lower Sabie Camp fahren, wo uns direkt eine riesen Herde Giraffen um uns herum begrüßt hat. 

Direkt aus dem Auto fotografiert.


Wahnsinn – wir sind komplett ausgeflippt gleich so viele von diesen wunderschönen Tieren so nah um uns herum zu entdecken! Beim Einchecken im Camp gab’s direkt die nächste (Geburtstags)Überraschung: ein Zimmer Upgrade aus unerfindlichen Gründen von einer Hütte mit Gemeinschaftsbad und -küche auf ein riesen Bungalow mit 6 Betten, Bad und Küche in bester Lage mit privaten Gartenblick auf den Fluss, wo uns auch direkt eine kleine Antilope erwartet hat. 

Ausblick aus unserem Garten. Die kleine Antilope steht vor mir. Links ist das Restaurant.

Zu schön um wahr zu sein! Und das war es auch – am nächsten Tag mussten wir dann doch in die von uns gebuchte Hütte umziehen.  

Unsere Hütte mit kleiner Terrasse und eigenem Grill, den wir ohne Kohle leider nicht nutzen konnten.

Die aber auch gemütlich war und dafür direkt am Pool lag, den wir natürlich sofort ausprobiert haben und dabei komplett alleine waren.

Kurz nach unserer Ankunft haben wir gleich unsere erste Safari Tour gemacht. Der erhöhte, offene Geländewagen hat uns ermöglicht viele Tiere zu sehen: Giraffen, verschiedene Antilopen, Warzenschweine und ein Nashorn und einen Elefanten aus weiter Ferne.   

Die traumhaften Sonnenuntergänge sind in Afrika schon gegen 18 Uhr. So haben wir jeden Sonnenauf- und Untergang miterlebt.


Da wir auch während des Sonnenuntergangs gefahren sind war es irgendwann dunkel und wir konnten mithilfe der Taschenlampen noch viele leuchtende Augen aufblitzen sehen. Aufregung pur! Meinen Geburtstag haben wir danach noch auf der Terrasse des Restaurants unseres Campes mit Blick auf den Fluss (theoretisch, es war ja leider schon dunkel) ausklingen lassen. Wir sind mal wieder früh ins Bett, da der nächste Tag auch wieder früh beginnen sollte – die Uhren in Afrika ticken definitiv anders.

Nachdem wir uns um kurz vor 5 Uhr morgens aus dem Bett gequält haben wurden wir schnell belohnt, denn es stand das Highlight des Trips an: der Bushwalk. Vier Stunden zu Fuß durch die Savanne!

Vorher haben uns die zwei sehr netten Guides Lunga und Petrus ausführlich eingewiesen was verboten ist. Zum Beispiel darf kein Parfüm oder auffällige Kleidung getragen werden. Wo wir gleich den ersten Fehler gemacht haben: Christoph hatte ein weißes T-Shirt an und durfte seine Jacke deshalb nicht ausziehen (ja, weiß ist zu auffällig). Mit großem Respekt vor den ganzen gefährlichen Tieren haben wir alle Anweisungen strikt befolgt: alle im Gänsemarsch hinter den Guides mit den Waffen her – Reden verboten!  

Die Reihefolge wurde ab und zu geändert, damit jeder mal vorne gehen kann. Hier ist Christoph ganz hinten.

Zu Beginn war es noch dunkel und sehr nebelig, wodurch wir uns schlechte Chancen errechnet haben.  

Petrus checkt mit seiner Waffe die Umgebung. Wir konnten dank Nebel keine 50m weit gucken.

Was sich auch erst bewahrheitet hat, da wir zunächst keine Tiere gesehen haben. Wir sind aber immer mal wieder stehen geblieben und die Guides haben uns Sachen über die Tiere und Pflanzen erzählt.  

Kurz bevor es losging.

Wirklich unglaublich was für ein Gespür sie für die Natur haben und was sie alles faszinierendes sehen, wo wir unbemerkt dran vorbei laufen würden. So hat Lunga gleich morgens anhand des Verhalten der Tiere vorhergesagt, dass ein sehr heißer Tag wird und damit Recht behalten. Nach einigem Spuren lesen haben wir endlich ein Tier entdeckt – und was für eins! Nicht weit von uns stand ein Nashorn! Damit es uns nicht sieht wurden wir direkt in den Schatten geschickt und mussten aber auch schnell weiter. Wenn der Bulle uns entdeckt hätte, wäre es nett gesagt schlecht ausgegangen. Kurz darauf ist uns aber auch schon eine Gruppe Zebras über den Weg gelaufen, was zwar nicht so angsteinflößend aber dafür nicht weniger eindrucksvoll war, da wir uns sehr nah an sie heran schleichen konnten.

Eine Gruppe Zebras ist nur ein paar Meter entfernt.

Auf einmal hat uns das Glück wirklich verfolgt: wir sahen drei weniger gefährliche weibliche Nashörner, die wir von einem nahegelegenen Hügel beobachten konnten.  

Die Nashörner waren wirklich so nah dran – ohne Zoom!

Als diese allerdings von Zebras aufgescheucht wurden habe ich es etwas mit der Angst zu tun bekommen. Da wir aber gegen die Sonne und den Wind standen ist nichts passiert. Auf dem Hügel konnten wir während einer „Snackpause“ eine riesen Herde Elefanten, Gnus, Warzenschweine und einen Wasserbüffel sehen.

Die Gruppe bei einer Pause mitten im „Busch“.


Ein absolut unbeschreibliches Gefühl mitten im Nirgendwo zu stehen und um einen herum all diese Tiere zusammen zu sehen!

Christoph und ich haben uns dann Mittags nach etwas Entspannung selbst nochmal auf Erkundungstour begeben und festgestellt, dass wir auch gute Guides wären. Direkt an der Straße haben wir unter anderem um die 20 Elefanten mit ihren Jungen, Giraffen, einige Affen und Streifenantilopen gesehen und an einem See noch Krokodile und Nilpferde.

Von einer Aussichtsplattform konnten wir Elefanten beim spielen zusehen. Davor liegen noch einige Nilpferde.


Zum Abschluss haben wir während des Sonnenuntergangs im Restaurant gegessen (so lecker und günstig wie die Preise sind lohnt sich nichts anderes).

Am letzten Tag sind wir tatsächlich noch früher als zuvor aufgestanden, um unsere letzte Safari Tour im Sonnenaufgang zu machen. Extrem müde haben wir uns fast schon darüber geärgert. Wir hatten ja eigentlich schon fast alles gesehen bis auf das begehrte Ziel: eine Wildkatze, was wir feststellen mussten so gut wie unmöglich ist, da die Tiere sehr schlau sind und auch zu den „Big 5“ gehören. Das sind sozusagen die seltensten Tiere Afrikas. Unsere Laune wurde aber direkt besser, da wir mit einem anderen Pärchen die einzigen waren, die die Tour gebucht haben. Nachdem es der Frau durch Malaria Prophylaxe Tabletten aber gleich am Anfang so schlecht ging haben wir eine Privatfahrt bekommen.  

Ohne Mitfahrer konnten wir so viele Fragen stellen und anhalten wie wir wollten. Im Hintergrund sieht man Giraffen.

Also haben wir uns beide eine Taschenlampe gegriffen und im dunkeln nach Katzen Ausschau gehalten. Und tatsächlich laufen plötzlich zwei Löwen vor den Wagen! Der eine ist völlig entspannt eine Weile direkt neben uns gelaufen. Vor Aufregung konnte ich nicht mal Bilder machen, immerhin hätte ich nur meinen Arm ausstrecken müssen um ihn zu berühren. Christoph hat das Fotografieren aber zum Glück übernommen (leider nur mit unserer dürftigen Kameraausstattung).

Das Foto verdeutlicht leider nicht ansatzweise diesen unfassbaren Moment!

Damit hatte sich das Aufstehen schon gelohnt. Zusätzlich haben wir dann sogar noch Hyänen, Zebras, Nashörner, Elefanten und noch viele andere Tiere gesehen.

Ich habe eine Hyäne entdeckt, die noch neugierig um den Wagen gelaufen ist. Sie gehört zu den „Ugly 5“ des Parks.

Nachdem wir danach einen letzten Snack auf der Aussichtsterasse mit Blick auf den Fluss und die Wasserbüffel und Nashörnern hatten, sind wir schweren Herzens zurück nach Johannesburg gefahren.  

Atemberaubende Aussicht von der Terrasse auf den Sabie River.

Die Fahrt war leider nicht allzu angenehm, da es mir wegen Zahnschmerzen und Übelkeit nach zwei Stunden Fahrt nicht mehr so gut ging (das hat sich bis zum Abend zum Glück geändert) und wir in einen extremen Regenschauer geraten sind.

Insgesamt war das aber wirklich eines der bisher aufregendsten Erlebnisse meines Lebens und ich kann kaum in Worte fassen wie atemberaubend die Natur dort ist! Dafür hat sich die ganze Reise schon gelohnt!

 

2 Kommentare

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  1. jette rasmussen 16. Mai 2016 — 18:13

    das ist ja der wahnsinn unglaulige foto hab ihr gemacht

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