Ab in den Amazonas Perus

Dschungel hat mich warum auch immer schon immer extrem fasziniert. Vielleicht, weil einfach alles dort so anders im Vergleich zu der Heimat in Deutschland ist und vieles sogar noch unentdeckt. Deshalb war es schon immer ein Wunsch von mir in den Amazonas zu reisen – der größte Regenwald der Welt. Da ist es gar nicht so leicht zu entscheiden, in welchem Teil man reisen soll. Wir haben uns für den Manu Nationalpark in Peru entschieden. Warum und wie das war, erfahrt ihr jetzt.

Der Manu Nationalpark in Peru

Wir sind von Cusco in Peru in den Amazonas gereist, da wir erstmal nicht in Brasilien sind, wo natürlich der mit Abstand größte Teil des Amazonas ist und der Park nah an Cusco ist. Anders als beispielsweise in Iquitos in Peru kann man hier mit dem Bus statt dem Flugzeug hinfahren. Das dauert etwa 8 Stunden bis an den Rand des Nationalparks.

Ab Cusco kann man auch mit dem Bus oder Flugzeug über Puerto Maldonado in den Tambopachata Nationalpark reisen. Allerdings haben wir gelesen, dass der Ort durch den Flughafen etwas kommerzieller ist und die Busfahrt über Nacht andererseits etwas gefährlich sein soll. Außerdem unterscheidet die Natur sich wohl nicht großartig, also haben wir uns für die einfachere Variante entschieden.

Welche Tour in den Amazonas buchen?

Wenn ihr etwas Zeit habt, solltet ihr die Tour vor Ort in Cusco buchen und ein paar Angebote vergleichen. Das machen wir eigentlich immer so, um Geld zu sparen. Nach etwas vergleichen haben wir uns für eine 5-Tagestour entschieden bei Expeditions Vilca. Wir konnten die Tour vor Ort ordentlich runterhandeln und waren sehr zufrieden damit. Allerdings hatten wir definitiv auch keine Luxusvariante – für mehr Geld gibt’s also natürlich auch bessere Unterkünfte und Essen.

Tag 1: Auf in den Dschungel

Gegen 5 Uhr morgens werden wir mit dem Bus in Cusco abgeholt. Nach einem Frühstücksstopp kommen wir nach etwa vier Stunden am Manu Nationalpark an. Genau genommen am höchsten Punkt bei über 4.000 Metern. Ab hier geht’s bergab in den Amazonas. Wir haben noch einen längeren Weg vor uns aber schon ab jetzt hält unser Guide die Augen nach Tieren offen. Da wir noch weit oben sind unterscheiden sich diese hier nämlich zu den Tieren, die wir später sehen werden.

Erst stoppen wir für einen Wasserfall und dann wird plötzlich mitten im Nirgendwo der Campingtisch aufgebaut und es gibt Mittagessen. Danach wandern wir noch ein Stück und entdecken den roten Nationalvogel Perus: den sogenannten Cock of the Rock.

Dann fahren wir weiter. Plötzlich springt unser Guide aus dem Auto, weil er Affen entdeckt hat. Den Wooly Monkey, ein wie der Name schon sagt, sehr flauschiger Affe, der nur hier lebt. Mir ist es ein Rätsel, wie er die Tiere ständig aus dem Auto sehen kann. Wir stoppen nämlich häufiger mal für unterschiedliche Vögel.

Irgendwann kommen wir dann in unserer Lodge für die Nacht im Dschungel an. Hier machen wir nach dem Abendessen noch eine kleine Nachtwanderung. Das fühlt sich wirklich komisch an im Dunklen mitten im Dschungel. Wir entdecken einige Insekten, fette Kröten und am coolsten sogar einen Kaiman, ein kleines Krokodil.

Tag 2: Auf dem Fluss in den Amazonas

Am nächsten Tag fahren wir tiefer in den Dschungel. Den Großteil fahren wir in einem kleinen Boot auf dem Fluss bis wir zu unserer nächsten Unterkunft kommen. Die liegt ungefähr 10 Minuten über einen holprigen Fußweg entfernt vom Fluss. Total gemütlich mit kleinen, offenen Holzhütten und Hängematten.

Nach dem Mittag machen wir einen ersten Ausflug mit dem Boot. Wir halten irgendwo und wandern dann nochmal eine knappe Stunde. Unterwegs zeigt unserer Guide uns ständig coole Pflanzen oder Tiere. Die Atmosphäre ist einfach richtig cool und irgendwie ist plötzlich alles faszinierend.

Das Ziel sind einsame Hot Springs. Es ist allerdings schon verdammt heiß, deshalb ist es mir echt zu viel noch im heißen Wasser zu Baden. Schön ist es trotzdem.

Auf dem Rückweg müssen wir auf unser Boot warten. Die Chance nutzt unser Guide, damit wir im (kälteren) Fluss baden gehen können.

Nachts machen wir die nächste Wanderung. Wir sehen zwar nicht so viel, aber es ist wirklich aufregend dort langzulaufen und im stillen ständig aufmerksam zu suchen.

Tag 3: Entspannen im Dschungel-Style

Früh morgens um kurz vor 5 Uhr ist der erste Ausflug geplant. Leider schaffe ich’s nicht aus dem Bett, weil ich irgendwie komplett erledigt bin. Mir ist übel, schwindelig und ich habe leichtes Fieber. Eigentlich kein Wunder, wenn man überlegt, dass ich das erste Mal seit einem Monat wieder auf unter 1.500 Höhenmetern bin und auch wegen der Hitze und schwülen Luft. Es ist einfach eine riesige Umstellung für mich und ich brauche eine Pause. Dabei verpasse ich leider, wie die anderen ein Tapir entdecken – ziemlich cool!

Glücklicherweise ist Vormittags nur entspannen angesagt. Wir legen uns an den Fluss, schlafen etwas, gehen schwimmen und ruhen uns einfach aus. Genau das was ich brauche. Im Fluss schwimmen gehen ist aber etwas gefährlich: Auf der einen Seite ist die Strömung unfassbar stark und zu weit weg davon könnten Kaimane sein. Wir dürfen also wirklich nur da ins Wasser, wo der Guide es uns sagt.

Nach dem Lunch machen wir einen Ausflug zum mit über 500 Jahren ältesten und gleichzeitig auch größten Baum der Gegend.

Danach machen wir noch eine entspannte Floßfahrt über sumpfige Gewässer. Dabei sehen wir viele Vögel. Vor allem „Chicken Birds“, die aussehen wie Urzeitvögel, und ziemlich verrückte Geräusche machen und streng riechen, weil sie mehrere Mägen haben und das Essen immer wieder hochholen.

Tag 4: Privattour tief in den Dschungel zum Wasserfall

Mein Highlight-Tag! Wir haben Glück und als einzige unserer Gruppe eine 5-Tagestour gebucht. Deshalb sind wir heute nur zu dritt. Als erstes fahren wir drei Stunden lang wirklich tief in den Dschungel. Wie immer mit dem Boot, alles andere geht hier gar nicht mehr.

Von dort wandern wir fast eine Stunde zu einem wunderschönen Wasserfall. Unterwegs sehen wir ganz viele Affen, die wir wirklich nah dran eine Weile beobachten können.

Die ganze Zeit sind wir alleine mit dem Guide und können unser Glück kaum fassen, dass wir diesen Ort für uns alleine haben. Und dann können wir auch noch alleine im Wasserfall baden gehen – zu schön!

Das wars dann auch erstmal mit unserem Glück. Als wir uns wieder anziehen, tritt meine Freundin plötzlich in eine giftige Raupe. Der Guide versucht es mit Wasser abzuspülen aber ihr Fuß brennt extrem und schwillt an. Einen ungünstigeren Ort für so etwas gibt’s wohl kaum – noch tiefer im nirgendwo im Dschungel könnten wir wohl nicht sein.

Sie hat wirklich unfassbare Schmerzen und wir machen uns schon mega Sorgen, müssen ja aber irgendwie zurück zum Boot kommen. Beim zurück humpeln findet unser Guide plötzlich eine spezielle Pflanze, dessen Wurzel er ausgräbt und eine Paste draus macht für den entzündeten Fuß. Während er sie auftragen will fängt es plötzlich aus dem nichts an in Strömen zu regnen – hallo Regenwald. Es ist eine so absurde Situation, dass wir irgendwie trotzdem halb lachen müssen. Und dann hilft die Paste zum Glück und die schlimmsten Schmerzen verschwinden! Verrückte Dschungelmedizin.

Dadurch können wir am Ende zum Glück noch in verlassenen Hot Springs baden. Dieses Mal geht’s auch mit der Temperatur, weil es währenddessen weiter in Strömen regnet. Total schön!

Dann hört es auf und wir können unseren privat Lunch in unserem Boot genießen.

Auf dem langen Rückweg wollen wir noch einen kleinen Stopp in einem Dorf machen. Es ist eins der größten hier im Dschungel und trotzdem unfassbar klein mit den nicht mal 500 Einwohnern. Eine andere Welt.

Anscheinend bin ich doch nicht ganz fit und mir wird immer übler auf dem Rückweg. Vielleicht habe ich auch einfach das Dschungelessen nicht so gut vertragen. Vielleicht auch wir alle. Deshalb verbringen wir den Abend gezwungenermaßen im Zimmer und erholen uns.

Tag 5: Zurück in die Realität

Nach etwas Schlaf geht’s uns allen besser. Und das obwohl es in der Nacht extrem gestürmt hat – was ziemlich krass und laut war in der kleinen Holzhütte. Wir haben hier echt jedes Wetter mitgemacht, ganz cool. Dadurch ist das Camp am nächsten Tag aber auch etwas durcheinander.

Nach dem Frühstück geht’s für uns auch schon wieder zurück. Es ist eine wirklich lange Fahrt erst mit dem Boot, dann mit dem Bus. Wir halten wieder irgendwo im Dschungel zum Lunchen, aber ansonsten ist es einfach eine lange Tour. Die es aber komplett wert war! In diesen fünf Tagen haben wir echt viel erlebt – positiv und negativ. Es war insgesamt also wirklich ein absolutes Abenteuer mitten im Dschungel!

Für mehr Berichte folgt mir gerne (indem ihr unter Links eure E-Mail-Adresse eintragt).

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